Barbaria?
Als die Weber von Lyon zum bewaffneten Aufstand ergriffen, griff die Burgeosie zum Klassengedächtnis auf. Sie gedachte die Einfälle jener primitiven Völker, die ins römische Kaiserreich eindrangen und die man «Barbaren» nannte, weil ihre Sprache wie Krach klang. Die Weber von Lyon sprachen ebenfalls keine Sprache, die die Burgeosie verstehen konnte. Im jahrhunderten Kampf zwischen Zivilisation und Barbarei drückt sich die Revolution in jener Sprache aus, die nicht den Herren gehört, eine Sprache doch, die das Kaiserreich der Zivilisation nicht einnehmen kann. Jedes Mal, das die unterdrückten Klassen im Laufe der Geschichte aufgestanden sind, trugen sie dieselbe Barbarei mit, dieselbe humanere Gemeinschaft gegen das Unheil. Barbaria liegt im Gedächtnis: dort, wo die jahrhundert lange Geschichte unserer Klasse bewahrt wird, von den Urkommunen bis die humanere Weltgemeinschaft. Barbaria ist jener Ort, der sich im Kampf entfaltet, all jenes, was fürs Kapital unbegreiflich bleibt, nicht mehr angeignet werden kann. Barbaria liegt dort, wo die Sprache der Herrscher nicht hinreicht.